Wie du säest – so wirst du ernten.

Dieser Satz hat heute mehr denn je Bedeutung und es tut gut, wenn wir uns diese lateinische Lebensweisheit immer wieder vor Augen halten. Wir müssen erst säen um dann Ergebnisse zu erhalten.

Die Saat „Gastronomie – ein Beruf mit Zukunft“ muss auf fruchtbaren Boden und auf eine geeignete Fläche treffen. Dann muss uns nicht bange sein vor der Zukunft.

Unter „Berufe mit Zukunft“ versteht man Tätigkeiten, die sehr gefragt sind oder neue Berufe die im Kommen sind und das voraussichtlich längerfristig bleiben. Es sind aber auch Berufsfelder gemeint, die wachsen und in denen in Zukunft Arbeitskräfte gesucht werden. Zweifellos gehören wir im Dienstleistungssektor dazu. Das sollte uns doch Mut machen.

Doch die momentane Entwicklung spiegelt das leider nicht wider. Laut Statistik bewegen sich ca. 60 % aller Jugendlichen auf das Abitur bzw. Studium zu. Für mich eine fatale Entwicklung. Denn Werte werden geschaffen und Steuern erwirtschaftet im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor.

Insbesondere in der Coronapandemie verließen insgesamt ca.130.000 Beschäftigte unsere Branche. Zudem fehlen Saisonkräfte die sich anderweitig orientiert haben. Kein Berufszweig hat so viele Beschäftigte innerhalb kürzester Zeit verloren. Hier hat die Politik durch die Coronamaßnahmen enormen Anteil daran, dass das Interesse an einem gastronomischen Beruf noch einmal gesunken ist. Hinzu kommt das unser bedeutender Wirtschaftssektor schon vor der Pandemie besonders stark von Arbeitskräftemangel betroffen war.

Viele Gastronomen stehen nun vor einer schwierigen Zukunft, weil ihnen Mitarbeiter fehlen. Sie müssen umdenken – auch in Ihrem Führungsstil!

Zuckerbrot und Peitsche war gestern - heute sind moderne Führungselemente gefragt. Mitarbeiter wollen dazu gehören, mehr als nur eine Arbeitsstelle besitzen.
Früher waren 12h keine Seltenheit. Heute macht man das vielleicht ein halbes Jahr, danach ist man weg. Work-Life-Balance ist gefragt.

Ein gutes Mitarbeiterbranding kann dabei helfen. Es bedeutet nichts anderes als Konzepte zu entwickeln, die die Attraktivität eines Arbeitgebers steigern.

Es muss uns gelingen Menschen zu erreichen die Freude daran empfinden, anderen eine Freude zu bereiten. Diese Nähe zum Gast, der Umgang mit Menschen macht unseren Beruf einzigartig und ehrenvoll, auch weil das Gute so schwer zu machen ist! Leider sehen das viele, insbesondere jüngere Menschen, zurzeit anders.

In unserer Gesellschaft fehlt momentan die Bereitschaft bzw. die Erkenntnis Menschen nicht nur für einen höheren Bildungsweg zu begeistern. Es ist genauso wichtig Berufsbilder zu ergreifen in denen Werte vermittelt bzw. Leistungen geschaffen werden, welche dann auch mit Anerkennung und Wertschätzung begleitet werden.

So werden momentan lieber die Anforderungen an das zu vermittelnde Wissen im Gymnasium heruntergeschraubt, damit die Quote stimmt. Dabei ist dies in meinen Augen ein völlig falscher Ansatz - Jugendliche müssen wieder mehr in Betriebe gebracht werden, um zu merken, dass auch eine Berufsausbildung eine tolle Entwicklung in sich birgt und Leistungen anerkannt werden.
Dieser Verantwortung muss sich natürlich auch der Mittelstand stellen. Nur so kann sich was ändern.

Manchmal müssen erst unangenehme Dinge passieren um uns daran zu erinnern, dass es an der Zeit ist was zu verändern, die Segel anders zu setzen.

Doch wo befinden wir als Müller Restaurants uns in diesen Zeiten?
Was machen wir vielleicht anders?
Fakt ist - wir haben keinen massiven Stellenrückgang zu verzeichnen.

In den letzten 2 Jahren konnten wir unsere Mitarbeiteranzahl halten, ja sogar neue Arbeitskräfte hinzugewinnen - Was nicht selbstverständlich ist. Woran liegt das?

Die Zeit des Lockdowns hatten wir genutzt um unser Unternehmen in Bezug auf attraktive Arbeitsplatzkultur und Mitarbeiterfairness bei „Great place to work“ bewerten zu lassen Grundlage dafür war eine anonyme Mitarbeiterbefragung von ca. 60 Fragen in der wir überdurchschnittlich gut abgeschnitten haben. So wurden z. B. Mitarbeiterumgang und Führungsverhalten als besonders positiv bewertet.

Das Ziel unseres Unternehmens ist es, unsere Mitarbeiter nicht nur als Arbeitskraft zu sehen, sondern als Mensch ganzheitlich zu betrachten. Dazu zählen z.B. auch tolle Freizeitaktivitäten, großzügige Vergünstigungen wie z.B. Mitarbeiterrabatte, kostenlose kontinuierliche Weiterbildungen, Wertschätzung an Geburtstagen oder Betriebsjubiläen oder auch attraktive Verdienstmöglichkeiten - Demnächst auch mit betrieblichem Gesundheitsmanagement.

Auch unsere Ausbildungsinhalte wurden überarbeitet und modernisiert und wirken somit noch ansprechender auf die Mitarbeiter der Zukunft. Bereits seit Jahrzehnten haben wir die Möglichkeit junge Menschen bei uns immer wieder für unsere tollen Berufe auszubilden. Dafür bin ich sehr dankbar und hoffe durch die Änderungen weiterhin neue Auszubildende in unser Team aufnehmen zu können.

Mit unserem Ansatz - Gemeinsame Zeit, schafft Gemeinsamkeit – möchten wir weiterhin die Bindung zum Unternehmen aufbauen und Mitarbeiter bei uns haben die sich wohlfühlen. Wenn wir Unternehmer Zugehörigkeit und Wertschätzung vermitteln, dann haben wir unsere Saat gut gepflegt und können auf eine gute Ernte im Sinne von Mitarbeiterbindung hoffen.

Erfolgreich geführte gastronomische Unternehmen werden sich von anderen unterscheiden und dadurch den Weg gemeinsam mit tollen Mitarbeitern beschreiten. Davon bin ich überzeugt!

Zufriedene Mitarbeiter, schaffen zufriedene Gäste und diese sind bekanntlich die beste Werbung.

In diesem Sinne - auf eine gute Saat!

Euer Karsten Müller

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